Ewa-Marine U-B100 Special-Edition

In das Reisegepäck für den Schnorchelurlaub am Roten Meer wanderten neben der Schnorchelausrüstung auch die Sonderanfertigung des U-B100 sowie ein Tauchgewicht von  1,5kg – in einer für das Gehäuse passenden Form.
„Wozu das extra Gewicht?“
Hintergrund ist, dass in dem flexiblen Gehäuse genug Luft sein muss, die sich Unterwasser komprimieren kann, so dass sich das Gehäuse nicht an die Kamera anlegt und dadurch die Bedienbarkeit verhindert. Das sorgt neben dem Salzgehalt des Meerwassers für einen Auftrieb.
In der Praxis zeigte sich, dass das „Austarieren“ eine gute Idee war. Mit den zusätzlichen 1,5kg  schwamm meine Kamera (ja nach Objektiv zwischen 1,5 und 1,8kg schwer) ca. 30cm unter der Wasseroberfläche – perfekt zum Schnorcheln und Abtauchen im Flachwasser.
Auf Grund fehlender Befestigungsmöglichkeiten an der Außenseite muss das Gewicht mit in das Gehäuse. Ewa-Marine könnte hier Ösen am Gewicht vorsehen, damit sich das Gewicht durch geeignete Bänder an der Kamera fixieren lässt. Zusätzliches könnte man dadurch das Gewicht auch an den anderen Gehäusen mit äußeren Befestigungen nutzen.
Über Wasser würde sich der Transport besser gestalten, während man unter Wasser kaum das lose Gewicht bemerkt.

Wie schon beim Trockentest festgestellt, sorgt die Handschlaufe auch im Wasser für einen guten Halt. Jedoch empfinde ich die Position jetzt angenehmer und weniger störend.

Wenn man beim Schnorcheln gelegentlich abtaucht, um bestimmte Perspektiven zu erreichen, sollte man so wenig wie möglich beim Abtauchen noch einstellen müssen.
Hierfür fallen mir mehrere Gründe ein:
– man selbst ist ständig in Bewegung, da man gegen den Auftrieb arbeitet
– die Atemluft sollte ausreichend sein, um das Motiv zu erreichen, Fotos zu machen, aber auch um wieder auf zu tauchen
– je 1m Tiefe steigt der Druck um 0,1bar

An der Wasseroberfläche kann ich alle Tasten und Räder bedienen. Durch die Sonderanfertigung (eine Verlängerung des faltbaren Tubus um den 3cm langen zylindrischen Teil) kann ich nun ebenfalls den Zoom betätigen und so wahlweise 16mm oder 35mm Brennweite verwenden – je nachdem, ob ich die Korallenformationen in ihrer ganzen Schönheit oder eher einzelne Fische ablichten möchte.

Allgemein hatte ich für meine Fotos die Kamera so voreingestellt, dass sie eine minimale Verschlusszeit von 1/250s verwendete, eine Blende von meist 8-11 einstellte sowie die ISO-Automatik für eine optimale Belichtung sorgte.
Beim Abtauchen konnte ich den Zoom weniger gut bedienen. Einerseits war die geringe Zeit für „gezieltes“ Einstellen der Kamera zu gering. Andererseits legte sich als erstes der Zylinder auf Grund des äußeren Drucks zuerst an das Objektiv.

Aber es gab auch zwei Momente, in denen mir die Gehäuseteile ein paar schöne Aufnahme vorerst verhinderten.
Das erste Problem lässt sich nur vermeiden, wenn man darauf achtet.

 

Der Trageriehmen

Super, wenn man das Gehäuse mal nicht vor der Nase haben möchte!
Man hängt ihn bequem über die Schulter, bewegt sich leicht mit Flossen durchs Wasser während das Gehäuse nebenher mitgezogen wird.
Aber, wenn es mal  schnell gehen muss, kann der Riemen auch mal durchs Bild schwimmen, ohne dass man es bemerkt – da der Blick durch den Sucher beschränkt möglich ist.
Also lieber gleich umhängen, den Bauch nicht mit Sonnencreme einreiben (damit die Sicht durch die Kamera oder auf das Display klar bleibt) und so schnorcheln.


Die Fixierung der Planscheibe auf dem Objektiv

Im Adapter sitzt ein O-Ring. Der Objektivschlauch lässt sich durch leichten Druck wunderbar am Objektiv durch den vorher aufgeschraubten Adapter fixieren. Allerdings lässt sich diese Konstruktion nur mit hohem Kraftaufwand wieder demontieren. Man hat bei der Anwendung schon etwas Angst, das Gehäuse zu beschädigen. Mit etwas Silikon-Fett kann man den O-Ring geschmeidiger machen. Das birgt aber die „Gefahr“, dass sich währende der Nutzung (zum Beispiel des Zooms) die Planscheibe löst und man ihre schwarze Umrandung im Bild hat.
Vielleicht ist ein Bajonett-Verschluss im Adapter eine bessere Lösung.


 

 Abschließendes Fazit

Der Kauf des flexiblen Gehäuses für das Schnorcheln hat sich gelohnt.
Gegenüber einer 400€ teuren Unterwasserkamera oder der Kompaktkamera im Unterwassergehäuse (für ca. 500€) ist die bessere Bildqualität auf Grund der DSLR bemerkbar.
Wer dem Gehäuse auch nach meinem Review nicht „traut“ kann zu Sicherheit seine Ausrüstung auch bei einer Fotografenversicherung gegen Wasserschäden absichern.

Nochmals vielen Dank an Ewa-Marine und die tolle Beratung.

– nun aber genug der Worte, Bilder anschauen und genießen –

Und zum Schluss noch einige Vorher/Nachher Fotos